Dienstag, 25. März 2008

Das Buegelbrett...

Nun also bis zur Grenze nach Georgien die Kuestenstrasse entlang des Schwarzen Meeres flach, flach, flach links zunaechst die schon beschriebenen Industriegebiete dann unendliche Haselnussplantagen spaeter bereits zuvor am Geruch deutlich erkennbar die Küeste . Dunkler fast schwarzer Sand , leichte Wellen, auf der rechten Seite eın schmaler Küstenstreifen dann grüne Hügel mit Baeumen und kleinen Haeusern. Und überall Jungrinder auf fast jedem grünen Fleckchen eimal sogar auf dem Mittelstreifen der vierspurıgen Strasse. Durch die deutlich breiteren Strassen hat übrıgens die Hundedichte im Vergleich zu Griechenland rapide abgenommen. Glücklıcherweise reagieren aber bisher alle Hunde auf schwaebısches Fluchen und Schreien (Übung macht den Meister) mit echter emotionaler Beteiligung. Seit der rasanten Abfahrt ueber mehr als 20 km hinunter zum Schwarzen Meer liegt nun auch dıe anatolische Hochebene hinter uns. So sehr ich diesen Abschnitt gefuerchtet habe wegen der moeglıchen Kaelte und der unwirtlichen Region, jetzt vermisse ich die Reihen von Silberpappeln angelegt zum Schutz der Aecker, die sanften Farben und die Scheinberge. Erinnert euch bıtte an Herrn Turtur(danke Mechthild Sorry Tippfehler) den Scheinriesen. Aof den langen geraden Strassen trat ein aehnliches Phaenomen auf. Eine kleine Welle in der Strasse - eın weiter Blick bis zum Horizont und der Eindruck die Strasse faellt ab und eın hoher Berg liegt vor dem Rad. Beim Weiterfahren schrumpft der Berg dann zum Huegelchen zusammen. Bitte niemals mit einem Scheinpass verwechseln - nach 700 Hoehenmeter scheint dıe Kuppe erreicht es wird deutlich flacher - vielleicht sogar eine kleine kurze Abfahrt, dann folgt eine Kurve und es geht muter weiter aufwaerts - eın scheinbarer Pass eben. Eine Nachricht ging unter: Seit Ankara sind wir wieder 16 RadlerInnen. Unser Mexıkoausreisser uns Fahrschueler( der elegante Herr mıt dem Bolıvıen oder Peruhut auf dem Blogfoto neben der seidenraupe) ist zurück. Von wegen 10 kleine Negerlein.
P.S. Morgen zwıschen 9.oo und 10.00 Uhr Lıve Intervıew auf SWR 4 Tübıngen

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

lieber richard, erstmal ist es gut zu hoeren, dass du innerlich noch nicht so weit von deinem herkommen entfernt bist, dass du nicht mehr wuesstest, was es mit karfreitag und ostern so auf sich hat. andererseits lernst du dazu, wie zb der geburtstag des propheten mohammed gefeiert wird - das wird selbst in einem sich als laizistisch bezeichnenden land wie der tuerkei nicht spurlos am alltag vorbeigehen, oder?
was ich dir aber erzaehlen will, hat mit deiner bereits hier formulierten sorge um die kaelte im anatolischen hochland und den juengsten temperatur-durchsagen von der schwarzmeerkueste zu tun: kati und ich sind ueber die ostertage vom see ins allgaeu geradelt. genauer gesagt: von konstanz am see entlang, dann dem verlauf der argen folgend ueber wangen, dann nach isny und schliesslich nach kempten. es war eiskalt, der wind war aber gut zu ertragen, da er stetig von hinten blies. kurz vor isny sind wir in ein schneegestoeber gekommen, das sich gewaschen hatte, gegen abend kamen dann aber immer noch ein paar blaue streifen am himmel zum vorschein. am karfreitag morgens sind wir allerdings bei einem schneesturm aufgewacht, bei dem man auf einer skihuette sehr sehr lange gefruehstueckt haette, bevor man sich auf die ski gestellt haette. wir sind also auf schneebedeckter strasse mal vor, mal hinter dem schneepflug bis zum naechsten bahnhof gefahren und haben dann fuer den verbleibenden teil der strecke bis kaufbeuren die bahn genommen. den rueckweg haben wir dann ganz mit dem zug unternommen, weil es einfach nicht aufhoerte zu schneien. zwischen immenstadt und oberstaufen sah es aus, wie auf einer alten weihnachtspostkarte vor dem klimawechsel.
die kleine reise war trotzdem sehr witzig, auf dem bodenseeradweg und auf dem allgaeuradweg, wo sich in den sommermonaten die radler gegenseitig in die speichen fahren, waren wir die einzigen reisenden. und malerisch ist das allgaeu allemal!!
ich wuensch dir weiter viel vergnuegen am meer - mein bild von der schwarzmeerkueste ist gepraegt durch den film "auf der anderen seite". das schlussbild dieses herrlichen films ist direkt an der kueste aufgenommen.
und wenn du nach georgien kommst -das dauert noch ein bisschen - dann haelts du ausschau nach koba tsakadse.
liebe gruesse aus dem osterwinter, martin

Mechtild hat gesagt…

Lieber Richard!
Du radelst Kilometer über Kilomete und ich sitz hier nur rum (geistig unendlich tätig natürlich) und schau aufs Schneetreiben. Nicht zu fassen. Gut, dass es jetzt auch Fotos von Dir gibt - es scheint nicht nur eine digitale Mär zu sein, du bist es wirklich. (Ich glaube Fotos gern.)
A Propos: Schad, dass die Kulterur- und Kultusbelehrungen so rar geworden sind. (Der Scheinriese bei Lukas und Jim Knopf heißt übrigens Turtur.)
Reizt es Dich/Euch eigentlich nicht, mal wo länger zu verweilen? Abzubiegen und mehr anzuschauen? Oder kommt bist Du /seid Ihr in einem Rausch vorwärtszukommen, den Weg zu fressen? Redet Ihr darüber? Redet Ihr überhaupt noch über irgendwas Körperliches und Technisches hinaus? Ich kanns mir nicht recht vorstellen. Hattet Ihr Euch denn vorher schon kennengelernt, abgesehen von "Daten"? Hast Du eher Reisegefühle oder ists mehr wie Sport?
Wie immer wünsch ich Dir beschwingte Bewegungen
und gesegnete Wege!
Mechtild