Freitag, 11. April 2008

Eine alte Karawanserei und der 4. Fruehling

Der erste Abend in Zagatala brachte ein fast georgisches Essen auch in Aserbaidschan und dann weiteren Regen ohne Ende. Am nachsten Morgen war ich ein bisschen verzweifelt wieder Regen aus allen Wolken. Aber oh Wunder nach 2 Stunden graut es deutlich auf und nach unserer Mittagspause in einem riesigen Hochzeitspalast kam sogar die Sonne a weng raus. Unser Tagesziel war Sequi mal wieder eine Bergankunft. Das Hotel - eine renovierte alte Krawanserei mit tonnenartigen Raeumen aus Natursteinen und das erste Gefuehl die Seidenstrasse ist erreicht. Die Besichtigung eines praechtigen alten Khan Palastes verstaerkte dieses Grfuehl noch deutlich. Ein sehr orientalisch wirkendes Gebaeude - bunte Glasfenster , Wandbemalungen, herrliches Parkett und Teppiche. Die Technik des Glasfensterbaus wurde uns dann gleich noch gezeigt, eine Art Lego mit Steckverbindungen. Quadratmeterpreis 1200 Euro.
Heute eine sehr schoene Radstrecke relativ wenig Autosund "weitgehend flach" ( 800 Hoehenmeter) - so die morgendliche Ansage. Nach heftigem Fruehnebel dann weiter mit Sonne und Waerme. Der 4. Versuch. Aserbaidschan ist unglaublich gruen - ich hatte mit einer Art Steppe mit Bohrtuermen gerechnet.Die Wirklichkeit zeigt aber eine liebliche leicht hueglige gruene Landschaft-es werden vrgleiche mit Frankreich, der Rhoen und Norddpaneien gehandelt. Fruchtbare Taeler - das Korn ist schon 10 cm hoch, unglaublich viele Schafe, Pferde, Esel und Kuehe -viele Hirten mit ihren Herden sind unterwegs. Die Menschen sind neugierig und freundlich, viele rufen Hallo und winken uns zu. Bleibt man stehen bilden sich gleich kleine Menschentrauben. Woher und wohin, gut das unser Leisereiter und auch unsere "Ossis" russisch sprechen. Manchmal gibts am Strassenrand dann auch ueberraschendes heute ein Brotofen auf einer Wiese, es gab leckeres Fladenbrot. Das Brot schmeckt mir hier besser als in Georgien. Es wird vor dem Backen nochmals bestrichen und erst dann im Ofen an die Wand geklatscht. Die Oefen werden von unten beheizt sind rund und die Brote werden von oben einfach an die Innenwaende mit einer Form angeklebt. Morgen wird uns noch der grosse Kaukassus mit den Schneebergen wie immer links begleiten dann rueckt Baku und die Wueste naeher. Ich hoffe dann auch wieder auf Bilder fuer den blog dank Frank.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Richard,

ich möchte auch so viele Frühlinge haben - hier ist einfach nicht wirklich an Frühling zu denken und ich habe in der Zwischenzeit neidische innere Blicke in die Karawanserei..??!!! Der Blick aus dem Fenster läßt mich zwar schon ein bißchen daran glauben - die Pflanzen sind schneller als das drumherum: der Hopfen sprießt auf unserem Balkon wie verrückt und hat schon wieder alles umgarnt - aber man braucht noch fast immer Schal und morgens Handschuhe.

So unterscheiden sich die Tage und Jahreszeiten von uns und ihr entfernt Euch in riesigen Schritten aus Europa hin nach Asien in die Tiefen der Seidenstraße; es ist toll zu verfolgen, wie schnell ihr voran kommt. Der Finger rückt immer mehr in den rechten Teil der Landkarte und entsprechend ändern sich meine Bilder von dort, wo ihr gerade sein könntet: was machen Ali Barba und die vierzig Räuber oder: Seid ihr dem kleine Muck schon begegnet - oder anderen kleinen Mucks? Welche Tiere sind denn auf der Straße unterwegs -immer noch Esel und Maultiere? Welche neuen Düfte gibt es... Meine Erfahrung der vergangenen Wochen war, dass Indien zum Beispiel völlig anders riecht als China: viel süßer, nicht so streng ... Gerüche die meine Nasen eher liebt - das Auge die Farben Indiens übrigens auch!!!
Also nichts wie weiterfahren, damit wir noch ganz viele von Deinen Erfahrungen teilen dürfen und unsere Gedanken in die Ferne schweifen dürfen. Denn glaube mir: es geht nicht nur mir so, dass es so wunderbar ist, immer wieder doc.seidenraupe anzuklicken und nach einem dunklen Tag die Gedanken in Deine Welt schweifen zu lassen und ein bißchen zu träumen!!!

Feste Umarmung Edda