Es ist passiert. Wir sind inzwischen wirklich gestartet. Am ersten Tag in Athen Fruehstueck um 6.45 Uhr(Urlaub ?) dann muehsames packen und Fahrt zum alten Olympiastadion von 1896. Nach einer langwierigen Fotoorgie ging es endlich los. Mit Polizei und Blaulicht hinten und vorne auf der Marathonstrecke bis nach Marathon hier wurden wir ins freien Leben entlassen. Jetzt weiss ich wir schwer die Strecke in Athen zu laufen ist. Wir haben die ersten Berge gepackt und kamen langsam ins rollen , ich meine langsam gegen Mittag waren 45 km geschafft und es gab ein leckeres Picknick im Schnee unter Olivenbaeumen mit Schafszuschauern. Danach kam der erste Leckerbissen. Eine Mountainbikestrecke ( klasse Eike!!) aber voller Schnee und knoecheltiefem Matsch als Kontrapunkt noch eine Bachdurchquerung und ein knackiger Anstieg.
Summa summarum 3 km in 1 - 2 Stunden die extremen Wetterbindungen haben uns die erste Ueberraschung bereitet. Danach war ein Frust spuerbar und wir sind danach noch 70 km gekommen und waren total kaputt gegen 19.30 im Hotel. Auf meinem Tacho 7 Stunden Fahrzeit und 12 Stunden Reisezeit. Im schoenen Hotel bin ich in der Badewanne eingeschlafen und habe um ein Haar deas Abendessen verpasst. Total kaputt und das Gefuehl ich hab mich uebernommen mit dieser Idee.
Am naechsten Tag waren aus Gurken wieder fitte Radler geworden und wir sind mit nur einem PresseFoto ohne Probleme gestartet. Rueckenwind und Frank und Rene haben mich richtig aufgebaut wir haben einen richtigen Rutsch gemacht am Meer entlang. Danach ging es durch fruchtbare Ebenen mit viel Gemueseanbau und gruenen Flaechen locker Berg auf. Es gab atemberaubende Blicke von einer Art norwegischem Fjord bis zu echten" griechischen Szenen" mit Olivenhainen und Weinbergen . Nach einem Picknick und Leckereien folgte ein kleiner Aufstieg und eine tolle Abfahrt. Dann hat sich ein grosser Teil der Gruppe zu einem Gruppetto formiert und wir sind mit 25 km/h locker durch eine weiter fruchtbare Ebene gerollt. Fand ich ein echt gutes Zeichen. Danach folgte ein inzwischen trocken gelegter Sumpf natuerlich gab es auch hier eine Schlacht in frueheren Zeiten und die Ritter versanken im Sumpf weil sie einfach zu schwer waren. Also immer schoen der Umgebung angepasst bekleiden. Ueberhaupt habe ich den Eindruck in Griechenland gabs frueher immer staendig irgendwo Schlachten und Kriege zur Rettung des Abendlands oder auch nur aus ein bisschen Eigeninteresse. Heute kamen wir bei Tageslicht !!! im Hotel an und hatten 2 Stunden Zeit ohne Programm. Allerdings haengen hier in den Internetcafes eine Menge Jugendliche zwischen 12 und 17 ab und keine Chance in die weltweite Kommunikation rein zu kommen. Zum Schluss noch ein kleines Lernprogramm ; Warum heisst ein Andreaskreuz eigentlich Andreaskreuz ? Weil der Heilige Andreas an einem X foremigen Kreuz gekreuzigt wurde. Er ist der Patron von Patras und es gibt eine Kirche zu seiner Ehre in Patras. Reisen bildet halt doch ein bisschen.
Freitag, 22. Februar 2008
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8 Kommentare:
lieber richard, hier kommt bisschen nachhilfe in sachen biblische ueberlieferung und christliche ikonographie: andreas war der bruder von petrus, dem chefapostel sozusagen. also war andreas wie sein bruder ein mann der ersten stunde im juengerkreis jesu. allerdings verschwindet er in den evangelien hinter dem bruder, aber das gibts ja auch im echten leben. zu der kreuzigung schreibt das heiligenlexikon folgendes:
"In Patras heilte Andreas nach der Überlieferung Maximilla, die Frau des Statthalters Ägeas, und bekehrte sie zum Christentum. Er riet ihr eheliche Enthaltsamkeit; daraufhin dem Statthalter gegenüber gestellt, konnte er diesen in einer ausführlich berichteten Disputation nicht vom Christentum überzeugen. Der Statthalter ließ Andreas geißeln und zu besonderer Pein und langsamem Tod an ein X-förmiges Kreuz binden. Zwei lange Tage hängend, predigte Andreas dem Volk, himmlisches Licht verhüllte den Sterbenden. Ägeas verhöhnte ihn, wurde daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und starb, ehe er sein Haus wieder erreichte. Maximilla ließ Andreas mit großen Ehren bestatten."
wichtig erscheint mir der zusatz "nach der ueberlieferung", denn natuerlich wurde um das leben, wirken und leiden jesu und seiner anhaenger herum auch eine menge erdichtet. das heißt nicht, dass die geschichten nicht auch stimmen koennen, jedenfalls haben sie alle großen eindruck auf ihre umgebung gemacht - und da erzaehlten sich die leute eben die dollsten geschichten. auch das gibts heute noch...
die darstellung des andreas mit seinem kreuz stammt allerdings erst aus dem mittelalter.
wie schoen, dass du auf deinem kulturstreifzug durch mittelasien auch weiter auf den spuren des christlichen abendlandes bleibst. halte schoen die augen und die ohren offen.
ich war heute bei wunderschoenem sonnenschein im hegau radeln, nur 50 kilometer halt. liebe gruesse, martin
ps: vom apostel petrus selbst sagt die legende, er habe sich als maertyrer ueber kopf kreuzigen lassen, weil er damit buße tun wollte für den verrat seines freundes und meisters jesus. darum steht das sogenannte petruskreuz fuer unsere verhaeltnisse ungewohnt auf dem kopf.
nix fuer ungut, martin
Hallo Herr Haumann,
endlich raffe ich mich auf, mich bei Ihnen auf Ihrem Blog zu melden. Vorab wünsche ich also Rad- und Nabenbruch (was zu vermeiden gilt) und viel Glück, Kondition etc.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was auf Ihrer Reise so alles passiert (keine Unglücke!!!) und werde ab jetzt regelmäßig die Einträge lesen.
So weit für heute - gute Fahrt.
Walter Neidhart-Keuler
Hallo Richard, noch vor kurzem, als wir zum ersten Mal von der Reise erfuhren, erschien es mir gelinde gesagt gewagt. Jetzt finde ich es toll, dies quasi stellvertretend für die weniger mutigen durchzuführen. Ich werde die Reise weiter verfolgen, allerdings auf deutlich bequemerem Sitzpolster. Viele Grüße an die anderen Radler und ab und zu einen leichten Rückenwind, Thomas D.
Lieber Doc.Seidenraupe,
mit einiger Zeitverzögerung erst mal ganz viele dicke ****Danke schön**** für Ihre atemberaubenden Reisebriefe, so spannend! Schnee, zumindest in Form von Matsch & Co., haben Sie hoffentlich längst hinter sich gelassen, also (un-)echter "Schnee von gestern" ..., die Olympier und alles, was sonst noch so an Gottheiten dort tief fliegt, mögen es fügen!
Da unser recht betagter Robot immer wieder von Zipperlein geplagt ist, komme ich im Moment zu Hause oft nicht ins Internet, LESE zwar (più o meno heimlich) zwischendurch auffe Aabeit Ihre Souvenirs (Sie wissen schon:
--> "afin de s'en souvenir, repetà le petit prince ..."), möchte von da aus aber nicht schreiben, weil ich mich nicht genug auskenne und also nicht weiss, ob sich das zurückverfolgen ließe. Nein, natürlich NICHT wegen anständig, sondern weil nicht dienstlich, auch wenn an einen Doc gerichtet.
Ein paar Tage nach Ihrer Abreise sah ich in der Südstadt in einiger Entfernung ein Liegefahrrad kreuzen und dachte im allerersten Moment, halb unbewußt, Sie seien es, bis mir einfiel, dass Sie ja jetzt ein paar Meter weiter südöstlich unterwegs sind. Es ist schon komisch/eigenartig, Sie nicht in TÜ zu wissen. Ich freue mich immer noch für Sie (wenn auch vielleicht zeitweise aus Ihrer Sicht kontrafaktisch :=), dass Sie sich diesen Reisetraum erfüllen, vermisse Sie aber gleichermassen moltissimo, einfach so - wie gut, dass irgendjemand diese Sache mit der Ambivalenz erfunden hat (wahr-scheinlich ein Grieche!), ehem, ja.
Wie ist denn das Rad-& Fahrgefühl auf dem Hochrad (sagt man so?), schon etwas eingefahrener?
So, swinging riding & easy going (wo mal nicht: vielleicht hilft "Das geht/fährt (sich) vorbei." ?), jia apopse (griech.: "für heute Abend", habe ich aus einem Popsong last summer gelernt, finde das Wort einfach nett) auguri, complimenti & kaló taxidi***, auch von H.Polke
Jutta Verfürth P.S.. Sorry, falls 2.Sendung, ich blick`s noch nicht so ganz ... odr ?
Hallo Richard,
was ist los mit dir ? schaffenskrise - schreibblockade ? halten dir ein paar unserer spezialisten für den september warm ! werden sie bis september in die neue "samenbank" nach spitzbergen schicken - in frischhaltefolie verpackt, damit sie dich nach der tour mit voller energie konsultieren können..... .
Hoffe die km fliegen nur so,
grüßle, Kristian
Lieber Richard,
da schau ich doch mal ob´s schon los ging dacht ich mir heute morgen in unserem gemütlichen schneefreien murnau, und siehe da , schon fast was verpasst.
das mit der 1. etappe klingt ja heavy....Was ich mir da dachte, schreib ich leiber (noch)nicht.
Bis bald
Wolfgang Z.
PS : Auch ein erster Systemtest für mich
Vielen Dank für diese schönen Berichte , ich verfolge Ihre Tour seit ich im Radio davon hörte. Alles Gute weiterhin, viel Kraft und Mut auch wenn es schwer ist.
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